Höhenkrankheit - Infos massimo REISEN
- Informationen zur Höhenkrankheit und Trekking
- Tipps für Expeditionen
1) Informationen zur Höhenkrankheit und Trekking Infos
Was verstehen wir überhaupt unter den verschiedenen Höhenangaben?
Es wird in mittlere (1500 m - 2500 m), große (2500 m - 5300 m) und extreme (5300 m - 8848 m) Höhen geteilt. Schon im Grenzbereich der mittleren Höhe kann es zu höhenbedingten, körperlichen Störungen kommen. Diese sind individuell von den physischen Voraussetzungen eines jeden abhängig aber auch besonders von der Gestaltung des Anstiegs und damit der Akklimatisierung.
Wie bereite ich mich auf die Höhe vor?
Höhe bedeutet in erster Linie Sauerstoffmangel. Auf 5500m ist nur noch die Hälfte des Sauerstoffkonzentration der Luft. Nicht jeder verträgt dies gleich gut. Alter und Geschlecht spielen dabei keine Rolle, wohl aber ein guter Gesundheitszustand. Deshalb sollte vor jeder geplanten Trekkingtour eine Untersuchung und Beratung durch einen höhen erfahrenen Arzt erfolgen. Spezifische Tests auf Höhentauglichkeit gibt es nicht. Eine Reise über mehrere Tage in höher gelegene Gebiete mit aktiver Bewegung im Vorfeld der Reise (1 bis 2 Wochen vorher, beschleunigt die Anpassung und die Akklimatisation im Zielgebiet. Wichtig! Bereits im Vorfeld einer solchen Reise kann jeder seine Kondition (wir empfehlen 4 bis 5 Stunden pro Woche), mit Kraftausdauer, längere Läufe, Treppentraining, Abwehrfunktionen und Abhärtung trainieren. Das sind wichtige Voraussetzungen! Dieses sollte nicht im Hau Ruck und auch nicht mit schnellem Tempo passieren, sondern kontinuierlich und ausdauernd. Die Woche vor der Tour sollte dann ruhig angegangen werden, um dem Körper etwas Erholung zu gönnen. Damit dürfte einer erfolgreichen Besteigung des Kilimanjaro nichts mehr im Wege stehen. Während der Tour sollte dann die Anweisungen des Bergführers befolgt werden. Er wird darauf achten, einen langsamen Anstieg zu realisieren. Eine richtige Akklimatisierung setzt theoretisches Wissen und praktische Erfahrung voraus.
Welche Höhentaktik ermöglicht mir die beste Akklimatisation?
Jede schwere Höhenkrankheit ist vermeidbar! Der menschliche Organismus muss sich bereits ab der sogenannten Schwellenhöhe von 2500m über Meeresspiegel einige Tage lang an den Sauerstoffmangel anpassen. Nicht zu schnell hochsteigen und keine Anstrengung in dieser Anpassungsphase! Die Vorbereitung beginnt zu Hause. Vermeiden Sie vor der Abreise Stress und Hektik und stimmen Sie sich innerlich auf die Reise ein. Auf der Tour selbst, geht von Anfang an betont langsam und gleichmäßig. Achten Sie beim Steigen auf eine rhythmische, gleichmäßige und tiefe Atmung.
Was ist an der Höhe gefährlich?
Es sind der schwindende Sauerstoffgehalt der Luft und der sinkende Luftdruck, aber auch die steigende UV – Intensität. Zeichen einer guten Anpassung an die Höhe sind eine gute Ausdauerleistungsfähigkeit, normaler Ruhepuls (d.h. nicht über 20% mehr als im Flachland), vertiefte Atmung, guter Appetit und mehr als 1 Liter Urin pro Tag. Dafür müssen wir unbedingt sehr viel trinken. Auf großen Höhen sind das 4 bis 5 Liter pro Tag, da wir allein durch das abatmen sehr viel Wasser verlieren. Der richtig gestaltete Anstieg sollte am ersten Tag 1000 m nicht überschreiten, an den weiteren Tagen sogar darunter liegen. An jedem Tag sollten wir die ersten 30 Minuten extrem langsam gehen, dann minimal steigern. Jedoch am Tag des Gipfelsturms werden wir sehr viele Höhenmeter zurücklegen müssen, da wir in allzu großer Höhe nicht mehr über-nachten, sondern an einem Tag auf- und absteigen bis zu der Höhe in der wir wieder schlafen.
Was sind nun gefährliche Komplikationen?
Jedem wird aus der Umgangssprache die Höhenkrankheit ein Begriff sein. Dabei handelt es sich um das Höhenlungenödem und das Höhenhirnödem, also Wasseransammlungen in diesen Bereichen. Beides beruht auf geänderten Druck- und Sauerstoffkonzentrationsverhältnissen. Das sollte man wissen und auf Symptome, die darauf hinweisen, achten. Das gilt als Eigenbeobachtung, aber auch die Gruppenmitglieder sollten sich untereinander kritisch beurteilen.
Dabei sollte man folgendes beachten!
- Ändert sich die Stimmungslage eines Tourengefährten?
- Rastet jemand plötzlich auffallend oft?
- Fällt auf, dass jemand beim Rasten oder im Lager ungewohnt still und teilnahmslos wirkt?
- Beobachtet man einen plötzlichen Leistungsabfall oder eine Trittunsicherheit?
Anzeichen wie Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Sehstörungen, Apathie, Halluzinationen und Atemnot sind unbedingt ernst zu nehmen. Hierzu müssen wir noch wissen, dass die Symptome plötzlich oder auch schleichend eintreten können. Atemnot bei Anstrengungen, gelegentliche Kopfschmerzen, Beklemmungsgefühle, Schlaflosigkeit oder unregelmäßiges Atmen im Schlaf sind in der Höhe normal und daher keine Anzeichen von Höhenkrankheit. Trotz allen Ernstes können wir einer solchen Unternehmung durchaus positiv entgegensehen, denn wenn alle Vorschriften und jeweiligen Empfehlungen des Bergguides/Tourenbegleiters befolgt werden.
Sofortmaßnahmen bei Höhenkrankheit!
Auch aus der leichten Form der Höhenkrankheit kann sich innerhalb weniger Stunden eine lebensgefährliche Situation entwickeln. Daher müssen immer sofort und kompromisslos die richtigen Konsequenzen gezogen werden. Bei leichter Höhenkrankheit: Den Aufstieg nicht fortsetzen sondern einen Ruhetag einlegen. Ist man am nächsten Morgen noch immer nicht beschwerdefrei, muss unter Begleitung abgestiegen werden. Bei schwerer Höhenkrankheit: Sofortiger Abstieg oder Abtransport. Nicht auf Rettung warten, die kommt (wenn überhaupt) fast immer zu spät! Flaschensauerstoff, Medikamente (Aspirin, Ibuprofen, Nifedipin, Diamox u.a.m.) oder ein Überdrucksack sind unter Umständen wertvolle zusätzliche Hilfe. Dies gilt allerdings nur, wenn man damit umgehen kann. Kompromisslos abzusteigen kann dadurch allerdings niemals ersetzt werden! Der Bergguide ist stets um Ihre Sicherheit bemüht und wird die notwendigen Schritte einleiten.
Der Aufstieg zu hohen Bergen und damit auch in extreme Bedingungen, sollte dem Bergsteiger oder der Gruppe große Freude bereiten. Man sollte ihn so weit wie möglich genießen können. Deshalb muss man einige Vorschriften und Tipps beachten, bevor man eine Expedition beginnt. Es ist logisch, dass eine erfolgreiche Bergbesteigung in hohem Maße von einer guten Vorbereitung abhängt. Dies verbessert die Möglichkeiten eines Erfolgs und erhöht den Sicherheitsgrad, vermindert zugleich mögliche Krankheiten oder Unfällen, und verhindert die Übermüdung am Ende eines jeden Tages. Daher ist es äußerst wichtig, dass man sich in bester körperlicher Verfassung befindet. Es muss uns als erstes bewusst sein, dass wir in einer schnellen Welt leben, und, ehrlich gesagt, wenn wir die körperliche Bewegung nicht als einen Teil des täglichen Lebens ansehen, können wir nicht die notwendige Voraussetzung erlangen. Wie wir diese erreichen, hängt von unserer Kreativität ab, dürfen aber nicht vergessen, dass wir dafür Ausdauer brauchen, um den Körper und die Muskeln ständig zu stimulieren, damit wir mit der Zeit den gewünschten Erfolg sehen. Wichtig ist es auch, daran zu denken, worin das Training besteht. “Spezifisches Training” ist hier das Schlüsselkonzept, es bezieht sich auf die Art des Sportes, für den man sich vorbereitet und je spezifischer desto besser. Man sollte an jene Aktivitäten denken, die das Klettern im Gebirge verbessern könnten, wie schräge Flächen rauf und runter zu gehen, Klettertechniken auf allen Vieren, usw. Es ist sehr ratsam, diese Art von Übungen zu machen. Deshalb sollte man daran denken, dass man wahrscheinlich immer mit Last auf dem Rücken klettern wird. Selbstverständlich ist irgendein geeignetes Training für die Herz- und Kreislauffunktion besser als keines, und manchmal sollte man das was näherliegend ist, machen; im Training sich jedoch spezifisch vorzubereiten, stärkt den Herz- und Kreislauf, die Lungen und die Muskulatur, und am meisten den Stoffwechsel. Sehnen und Bänder gewöhnen sich somit an die Bewegung, die sie während des Aufstiegs machen müssen, und vermindern gleichzeitig mögliche Unfälle.
- Energietraining durch Tätigkeiten wie Laufen, Radfahren, Skilaufen oder schnelle Wanderungen. Im Wechsel betreiben, um die Muskulatur nicht zu einseitig zu belasten.
- Progressives Training mit Gewichten sorgt für Widerstand. Dies bessert den anaerobischen Stoffwechsel, der die Muskelarbeit stärkt, die sich von Kohlehydraten ernährt, die im Organismus gespeichert sind, und nicht zusätzlich Sauerstoff braucht.
- Auf einem Berg oder auf Stufen mit einem Rucksack üben. Mit wenig Gewicht beginnen und es nach und nach erhöhen. Nicht mit Gewicht rennen.
- So oft wie möglich trainieren, sowohl Besteigung als auch Skifahren (wo möglich), ganztägige Ausflüge, über das Wochenende oder mehrere Tage. Man muss für das trainieren, worauf man sich vorbereitet. Um ein guter Bergsteiger auf hohen Bergen mit schwerem Rucksack zu werden, muss man mit niedrigen Bergen und einem kleinem Rucksack beginnen und nach und nach steigern. Bergsteigen zu trainieren ist das Beste, das man machen kann, wobei man sich jeden Tag im Gebirge weiterentwickelt und besser wird. Die Rucksäcke ermüden die meisten Bergsteiger, und man darf nie erwarten, dass bei Beginn der Expedition der Besteiger sich an das Gewicht angepasst hat.
- Geistige Vorbereitung auf die Expedition. Bevor man beginnt, ist es gut zu wissen, dass es nicht immer bequem sein wird, dass es passieren kann, dass man oft tagelang unbeschäftigt in einem engen Zelt sitzen muss, um auf besseres Wetter zu warten, sicherlich wird man unter wenig angenehmen Symptomen durch die Höhe leiden, und sich klar machen, dass man die häuslichen Bequemlichkeiten verlassen hat, um sich der einzigartigen Herausforderung auf einen schwer zu ersteigenden Berg zu stellen. Man muss Geduld und Ausdauer zeigen. Lange Tage erwarten einen, man muss sich geistig darauf einstellen.
- An sich selbst arbeiten, sich besser kennenlernen. Seine Schwachpunkte, Begrenzungen und Motivierungen zu erkennen und zu analysieren.
- Man sollte eine ausgewogene Diät nicht unterschätzen. Dazu ist es wichtig, die passende Ernährung für sich zu finden, um Energie und Kraft zu entwickeln. Es gibt dafür sehr viele Bücher zur Information, aber auch Diätassistenten, die sich für eine ausgewogene Diät für Sportler spezialisiert haben.
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